Kenosis Community

Die Kenosis Community ist ein Kinderdorf in der Provinz KwaZulu Natal im Osten Südafrikas, ganz in der Nähe von Pietermaritzburg. Hier wachsen um die 18 Kinder bei ihren 3 Rund-um-die-Uhr-Tag-und-Nacht-Pfegemüttern und deren Unterstützerinnen auf.

Die Community ist eine christliche Lebensgemeinschaft, in der Menschen verschiedener kultureller Hintergründe zusammen leben und arbeiten. Neben dem Kinderdorf hat Kenosis einen Kindergarten, einen Gemeindehalle, eine Selbstversorger-Herberge und eine kleine Kirche, das bedeutet, dass immer wieder Gäste aus den umliegenden Kirchen, aber auch aus aller Welt zu Besuch sind.


Überblick

Die Kenosis Community liegt im Zululand Südafrikas. Hier wird auch Zulu gesprochen, eine Klicksprache mit drei verschiedenen Klicklauten. In KwaZulu Natal haben sich um 1850 auch Migranten, u.a. Missionare aus Deutschland, angesiedelt. So lebt hier eine größere Gruppe von „deutschen Südafrikanern“, die teilweise auch eng mit Kenosis verbunden ist. Die Kenosis Community ist hauptsächlich von Zulu-, englisch- und deutschsprachigen Menschen geprägt. 

 

1989 wurde sie auf dem Papier vom „Kenosis Community Trust“ gegründet, einer Gruppe von Leuten, die die Vision von „Kenosis“ hatten. Die konkrete Umsetzung erfolgte 1996, kurz nach Ende der Apartheid (1994). Gunther Wittenberg (1935-2014) und seine Frau Monika zogen zusammen mit acht jungen Frauen nach Bispopstowe, dem Ort, an dem Kenosis bis heute verortet ist und unterrichteten sie in Theologie, Gartenbau und Haushaltsführung. Sie vermittelten ihnen hygienische und medizinische Grundkenntnisse. Schwarze und Weiße lebten und arbeiteten gemeinsam an einem Ort, was nicht selbstverständlich war in dieser Zeit kurz nach der Apartheid. Damit setzten sie ein deutliches Zeichen der Versöhnung und Liebe. 

Aus der Anfangsidee entwickelte sich ein Projekt, das sich vielseitig weiterentwickelte. Heute besteht die Kenosis Community seit mehr als 30 Jahren. Es sind viele Einzelprojekte innerhalb der Kenosis Community entstanden, die bis heute Bestand haben, andere wurden nach ein paar Jahren wieder aufgegeben. 


Projekte

Kinderpflegeprojekt

1997 befasste sich die Kenosis Community näher mit dem Problem HIV/AIDS, insbesondere mit dem Umgang mit AIDS-Waisen bzw. Kindern in Not. Kenosis entschied ein Kinderheim zu gründen, und zwar eines, in dem Kinder in einem alltäglichen Umfeld aufwachsen sollten - mit einer „Mutter" und „Geschwistern“ in einem „Dorf“. Die Kenosis Community erwarb ein Grundstück, das direkt an die Community grenzte und errichtet drei Häuser, in denen bis heute um die 20 Kinder in drei Familien untergebracht sind. Manche der jungen Erwachsenen leben nun schon seit mehr als 18 Jahren mit ihren Müttern und Geschwistern zusammen. Sie gehen in nahe gelegene Schule und verbringen ihre Freizeit vor allem in Kenosis. 

Die Kinder erhalten i.d.R. eine Waisenrente vom Staat. Die Mütter sind über die Stadt als Pflegemütter angestellt und erhalten ein geregeltes Gehalt. Dennoch fehlt es an vielem, wo die Kenosis Community als gemeinnützige Organisation einspringt. Sie stellt z.B. die Wohnhäuser, Elektrizität, Wasser, kümmert sich um das physische und psychische Wohl der Kinder und Jugendlichen, hilft ihnen auch bei der Job- und Studiensuche, gestaltet Freizeit mit und vieles vieles mehr. In Coronazeiten wurde eine Lockdownschool eingerichtet, die vielen Kindern unendlich viel geholfen hat.

 

Der Kindergarten

Seit 1998 gibt es den Kenosis Kindergarten (Bishopstowe ECD Crèche), den jährlich bis zu 60 Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren besuchen. Es handelt sich vor allem um Kinder, deren Eltern auf den umliegenden Zuckerrohrplantagen angestellt sind und unter schlechten Bedingungen leben. Oft können sie die Gebühren für den Kindergarten nicht aufbringen, oder nur einen Teil davon. Für diesen Ausgleich werden zum Beispiel Spenden benötigt. Die Kinder werden auf die Schule vorbereitet, lernen Englisch sprechen und verstehen. Englisch stellt zwar die Unterrichtssprache in Südafrika dar, aber nur wenige Kinder aus Zulu-Familien können ohne eine solche „Vorbildung“ am Tag ihrer Einschulung Englisch verstehen und sprechen. Die Kinder bekommen zudem täglich ein gehaltvolles Frühstück und ein warmes Mittagessen, halten einen ausgiebigen Mittagsschlaf und werden ab 15 Uhr mit dem Kleinbus der Community nach Hause gebracht. 


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